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Hochseefischer Welt
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Nicht berücksichtigt im Rekordbuch der DDR Frachtschiffe befahren die ganze Welt. Das ist klar. Aber wo die Schiffe der DDR Hochseefischerei gewesen sind, um Fisch zu fangen, vermag sich der Außenstehende nicht vorstellen. Schiffe der DDR Hochseefischerei fischten in der Ost- und Nordsee, der Barentsee bis Nowaja Semlja, vor Spitzbergen und Island, an der Ost- und Westküste Grönlands, an der ostamerikanischen Küste von der Hudson Bay bis Cape Hatteras, im Golf von Mexiko, an der Küste von Argentinien bis in die Antarktis, an der Westküste von Amerika von Kalifornien bis zu den Aleuten. Schiffe der DDR Hochseefischerei konnte man anfinden an der afrikanischen Küste von Algerien bis Namibia, vor Jemen und vor Mosambik. Schiffe der DDR Hochseefischerei fuhren durch den Suezkanal und den Panamakanal. Einige Schiffe, darunter auch 4 Saßnitzer 26-Meter Kutter, umrundeten das Kap der guten Hoffnung und ein Schiff umfuhr sogar Kap Hoorn. Die Schiffsbesatzungen wurden per Flugzeug über San Salvador, Havanna, Sankt Pierre, Reykjavik, Glasgow, Beira, Luanda, Maputo, Aden. Windhoek und Nouadibou. Monte Video, Bahia Blanca und Ushaia ausgetauscht. Der Einsatz der Besatzungen dauerte im Schnitt 3 Monate. Der Abtransport der Fischprodukte, der Besatzungsaustausch, die Ver- und Entsorgung der Schiffe erforderte stets logistische Meisterleistungen. Die DDR Hochseefischerei hatte auch die größten Fischereifahrzeuge die je unter deutscher Flagge fuhren. Es waren die „Junge Welt“ und die „Junge Garde“ Sie hatten 10.192 Bruttoregistertonnen, waren 141 m lang und hatten eine Besatzung von 172 Personen darunter auch viele Frauen. Frauen fuhren an Bord seit der Indienststellung der ersten Verarbeitungsschiffe auch in der Verarbeitung. Den größten prozentualen Anteil an Frauen gab es auf der Jungfernfahrt des Verarbeitungsschiffes „F.C. Weiskopf“ vom 10.Januar bis Ende März 1963 vor der Küste von West Grönland. Von der 84 köpfigen Besatzung waren 18 Frauen. Auf Schiffen der DDR mit mehr als 50 Personen Besatzungsstärke musste ein Arzt fahren. (BRD 75) Deshalb hatten auch alle Verarbeitungsschiffe ein Hospital mit Behandlungsraum und Krankenbetten. Oft konnten die Ärzte auf den entfernten Fangplätzen auch Seeleuten der BRD und anderen Ländern helfen. Die Zahl der Blinddarmoperationen auf hoher See lag weit über 20 (?) Das Haus der Hochseefischer am Rostocker Holbeinplatz (ein Betriebshotel) war bis zum Bau der ersten Interhotels mit seinen 200 Zimmern mit 584 Betten, Bars, Restaurants und Serviceeinrichtungen das größte und modernste Hotel der DDR. Die DDR Hochseefischerei war nach dem DDR Reisebüro der beste Kunde von Interflug. Durch die Hochseefischerei nahm die Interflug Linienflüge nach Havanna und Luanda in Angola mit Verlängerung nach Maputo in Mosambik auf. Um die Schiffe zu besetzen waren 4.600 Personen erforderlich. Besonders stolz sind die Rostocker Hochseefischer darauf, dass sie während der 40 Jahre als Großreederei mit ihren mehr als 100 Schiffen kein Schiff verloren haben. ( Hallo ehemalige Hochseefischer der DDR, nachfolgend eine Frage, ist alles richtig oder müßte dem noch etwas hinzugefügt werden? Gruß Horst Seffner )
Guinessbuchverdächtig